mercoledì 24 dicembre 2008

mercoledì 10 dicembre 2008

KUNST & KULTUR


KUNST - KULTUR
10.12.2008








                    Zwischen Orient und Okzident
Diana Lo Mei Hing ist vor ein paar Jahren von Mailand nach Brixen gezogen und leitet seitdem als aktives Mitglied des St. Erhard Kunstkreises auch Malkurse im neuen Sitz des Vereins in der Runggadgasse. Derzeit präsentiert die gebürtige Chinesin im Art Café eine Auswahl aus ihrem künstlerischen Schaffen, unter anderem Collagebilder und bezaubernde transparente Seidentüchlein, in denen sie mit den verschiedensten Techniken und Materialien meisterhafte Resultate erzielt.
Lo Mei Hing verbrachte die ersten Jahre ihrer Kindheit in Guangzhou in der chinesischen Region Kanton. Unter dem Druck der Kulturrevolution und der Enteignung der väterlichen Fabrik musste die Familie jedoch auf abenteuerliche Weise zuerst nach Hongkong und später nach Italien flüchten. Hier absolvierte Lo Mei Hing in Mailand ihre Studien und schrieb an der Accademia delle Belle Arti von Brera ihre Diplomarbeit über „Das Sinnbild des Buddha; Von der indischen bis zur chinesischen Kultur”. Diana Lo Mei Hing, wie sie sich in Italien nennt, ist eine vielfach begabte Künstlerin: Sie schreibt seit 1980 Beiträge für Zeitschriften, Bücher und Fernsehsendungen der RAI und spricht auf Tagungen über die Traditionen, die Kunst und die Küche des Landes der Mitte. Weiters illustrierte Lo Mei Hing Kinderbücher und entwirft fantasievolle Designs auf Seide, die in der Textilbranche Verwendung finden. Auf Einladung des „Korean Institute of Industrial Design & Packaging“ in Seoul hält die Künstlerin dort zwei Werkstätten für Textildesign.

Die Künstlerin malt zauberhafte Aquarelle und erfindet neue Techniken in der Collage, in denen ihre Sensibilität durch eine immer harmonische Farbpalette zum Ausdruck kommt. Sie befasst sich auch mit Mosaikarbeiten und Seidenmalerei. Die poetischen Titel ihrer Bilder verraten zudem, dass Lo Mei Hing, gemäß der klassischen Tradition chinesischer Malerei, immer nach der Einheit zwischen bildlicher Aussage und Einfühlung mit der Harmonie des Ganzen Ausschau hält. In der alten chinesischen Kunst war es für den Künstler besonders wichtig, mit der von ihm gewählten Darstellung der Natur eine tiefe, innere Beziehung einzugehen und die Harmonie in allen Manifestationen der Natur aufzuspüren.

In ihren kunstvollen Collagen wird stets das Fließende im Leben hervorgehoben, beispielsweise, wenn sie mit der Reißtechnik und den verschiedensten Papierarten zarte Frauenköpfe entwirft, die das Schwebende zu ihrem Leitmotiv machen, oder wenn sie in ihren Katzenbildern das Unzähmbare, Geheimnisvolle des von ihr so geliebten Tieres zum Ausdruck bringt. Sie selbst beschreibt ihre Kunst mit folgenden Worten: „In jedem Pinselstrich, in jedem Papierschnipsel, in jeder Modellierung der Materie und in jeder Gravierung auf der Druckplatte versuche ich, die Empfindung wiederzugeben: diesen Eindruck, der mir immer sagt, dass alles relativ ist, weil alles existiert und nicht existiert. Dass alles im Raum und in der Zeit beginnt oder endet durch Verdunstung oder Kondensation, wie die Wolken am Himmel an einem windigen Tag, in dieser Wechselbeziehung zwischen sanften und gewaltigen Bewegungen, zwischen dem Yin und dem Yang“.